Protokoll der Mitgliederversammlung 2000

Ort: Universität Heidelberg, Institut für Übersetzen und Dolmetschen, Konferenzraum im EG (Plöck 53a, 69117 Heidelberg)
Zeit: Samstag, den 14. Oktober 2000 um 14:15 – 16:00 Uhr

Beschlußfähigkeit und Quorum:
Der Vorstand bestimmt den Schriftführer zum Protokollanten; Versammlungsleiterin ist die Vorsitzende der Vereinigung.
Die 1. Vorsitzende Angelika Ernst stellt fest: Zu Beginn der Versammlung sind 47 stimmberechtigte Mitglieder der Vereinigung anwesend, 2 Mitglieder treffen verspätet ein. Damit ist die Versammlung nach § 9 Abs. 9 der Satzung beschlußfähig und das notwendige Quorum von 15% der Gesamtmitgliederschaft (d.h. mindestens 30 von insgesamt 198 Mitgliedern) erreicht.

Einladung:
Die Vorsitzende stellt fest: Eine ordentliche Einladung mit vorläufiger Tagesordnung wurde an alle Mitglieder im Juli verschickt; die Tagesordnung und die Kandidatenliste zur Vorstandswahl wurden ordnungsgemäß einen Monat vor der Versammlung an alle Mitglieder versandt. Damit sind die Fristen nach § 9, Abs. 2 der Satzung gewahrt.

Tagesordnung:
Es liegen keine Änderungs- und Ergänzungsanträge zur Tagesordnung vor; die Tagesordnung gilt damit als genehmigt.

TOP 1 – Bericht des Vorstandes

Die Vorsitzende gibt einen ausführlichen Überblick der Vorstandsarbeit seit Dezember 1997. Aus Anlaß der weitreichenden Neubesetzung des Vorstandes vor knapp drei Jahren und dem mit der Jubiläumstagung 1998 eingeleiteten Prozeß der konzeptionellen Erneuerung der VSJF stellt die Vorsitzende den Bericht unter die Stichworte Übergangsperiode und Innovationen in der Vereinigung. Die Vorstandsarbeit bedurfte angesichts der zahlreichen Aufgaben im Berichtszeitraum einer besonders intensiven Kommunikation unter den Vorstandsmitgliedern, die überwiegend auf elektronischem Wege (e-mail) abgewickelt wurde; darüber hinaus fanden jährlich zwei bis drei Vorstandssitzungen statt.

Insgesamt war die Arbeit innerhalb des Vorstandes durch ein hohes Maß an Kooperation und effektiver Arbeitsteilung gekennzeichnet. Als besonders arbeitsintensive und gelungene Projekte werden Organisation und Durchführung der Jubiläums-Jahrestagung 1998 in Berlin, der im Newsletter detailliert dokumentierte Agendaprozeß und Entwurf und Erstellung der neuen deutsch- bzw. englischsprachigen Informationsbroschüre genannt. Einige Schritte in Richtung der in der Agenda für die Vereinigung genannten Ziele (stärkere Vernetzung und Verbesserung der internationalen Sichtbarkeit der Vereinigung) konnten bereits realisiert werden. Für die Geschäftsstelle berichtet der Schriftführer von der Mitgliederentwicklung, die während der letzten drei Jahre weiter positiv verlief. Die Vereinigung hat derzeit 198 Mitglieder, im Jahre 2000 traten drei Mitglieder aus, neun Personen wurden aufgenommen. Gegenüber Dezember 1997 (182 Mitglieder) bedeutet dies eine Steigerung um gut 9%, 1998 und 1999 traten der VSJF 12 bzw. 11 neue Mitglieder bei. Hervorzuheben ist, daß der überwiegende Teil der neuen Mitglieder zum wissenschaftlichen Nachwuchs gerechnet werden kann. K. Vollmer berichtet ferner von den Überlegungen des Vorstandes, die aufwendige Verwaltung der Mitgliederdaten (drei Dateien an verschiedenen Orten) durch eine einheitliche, netzgestützte Datenbank zu ersetzen, in die auch die bei der Mitgliederbefragung erhobenen Daten („Directory“) integriert werden könnten.

Friederike Bosse berichtet als Koordinatorin über die seit 1998 mit verschiedenen Kooperationspartnern veranstalteten Jahrestagungen. Insbesondere die 1999er-Tagung in Wesseling kann hinsichtlich der großen Beteiligung internationaler Gäste unter den Vortragenden als Meilenstein bezeichnet werden. Allerdings bringt dies auch Probleme bzw. Kosten hinsichtlich simultaner oder konsekutiver Übersetzung mit sich. Die Beiträge des Tagungsbandes, dessen Redaktion von Friederike Bosse und Patrick Köllner besorgt wird, erscheinen auf deutsch und englisch, wobei auch ersteren eine längere englischsprachige Zusammenfassung beigefügt wird.

Der Newsletter erschien weiterhin im halbjährlichen Turnus, die Ausgabe 1/2000 wurde allerdings nicht von A. Thränhardt, sondern von A. Ernst betreut. Abweichend vom bisherigen Erscheinungsmonat soll Nr. 2/2000 kurz nach der Jahrestagung 2000 erscheinen; dieser Newsletter wird letztmalig von A. Thränhardt betreut.

Michael Niemann berichtet über die Einrichtung der Homepage der VSJF auf den Seiten des Japanisch-Deutschen Zentrums Berlin (JDZB). Nachdem die wichtigsten Informationen über die Vereinigung seit Frühjahr 2000 dort abrufbar sind, ist der im Rahmen der Umstrukturierung der Homepage des JDZB nicht mehr gewährleistete direkte Zugriff auf die Seiten der VSJF ein gravierendes Problem, das vom neuen Vorstand zügig gelöst werden muß.

Anja Osiander berichtet im Anschluß ausführlich über den von ihr koordinierten Prozeß der Diskussion über die Agenda der VSJF, der insgesamt als sehr konstruktiv bezeichnet werden kann. Nach innen hat die Agenda u.a. zu einer stärkeren Einbeziehung der Fachgruppen geführt, denen seither auf den Jahrestagungen mehr Zeit für die Gestaltung eigener Veranstaltungen eingeräumt wird; über diese werden ausführliche Berichte veröffentlicht. Im Anschluß an die Tagung 1999 in Wesseling hat es, u.a. durch Initiative der Kollegen J.C. Campbell (Ann Arbor) und T. J. Pempel (Seattle), im März 2000 in San Diego auf der Jahrestagung der Association for Asian Studies ein Folgetreffen gegeben, auf der in informellem Rahmen Möglichkeiten der Kooperation zwischen VSJF und AAS erörtert wurden. Weitere Gespräche fanden im Laufe des Jahres in Duisburg statt (Mark Tilton, Werner Pascha).

TOP 2 – Finanzbericht

W. Flüchter stellt in seiner Funktion als Schatzmeister den Finanzbericht der VSJF vor. Eine Kopie des Finanzberichtes wird an alle anwesenden Mitglieder verteilt. Der Schatzmeister weist insbesondere auf die z.T. erheblichen Zuwendungen von Sponsoren hin, die eine verhältnismäßig kostengünstige Finanzierung der Jahrestagungen ermöglichten. Andererseits hat der Prozeß der konzeptionellen Erneuerung der VSJF in den vergangenen beiden Jahren auch zu Mehrkosten geführt (z.B. Druck der Informationsbroschüren). Angesichts z.T. beträchtlicher Außenstände appelliert der Schatzmeister zum Schluß an die Mitglieder, die ihren Beitrag noch nicht bezahlt haben, dies umgehend nachzuholen.

TOP 3 – Entlastung des Vorstandes

Das Mitglied Walter Georg empfiehlt in seiner Eigenschaft als Kassenprüfer nach eingehender Prüfung der Bücher die Entlastung des Vorstandes. Der Vorstand stellt daraufhin einen Antrag auf Entlastung, der ohne Gegenstimme bei sieben Enthaltungen angenommen wird.

TOP 4 – Wahlen zum Vorstand der VSJF

Der Schriftführer dankt ausdrücklich allen Mitgliedern, die sich zu einer Kandidatur für den Vorstand bereitgefunden haben. Er weist darauf hin, daß die Kandidatenliste und die Wahlunterlagen fristgerecht zugestellt wurden (§ 9, Abs. 2 der Satzung); K. Vollmer erläutert ferner, daß auch bei der Briefwahl und der Verwendung des mitgeschickten Wahlbriefes die Geheimhaltung der Wahl strikt gewährleistet ist. Vor Beginn des Wahlganges verliest der Schriftführer die Wahlordnung gemäß § 8, Abs. 3 der Satzung. Er schlägt die Einsetzung eines Wahlvorstandes vor, der aus den Mitgliedern C. Cuhls (Vorsitzende), P. Köllner und T. Goydke besteht. Der Vorschlag wird ohne Gegenstimme angenommen. Ein schriftliches Kurzporträt der einzelnen Kandidaten war der Tagesordnung beigelegt. Alle Mitglieder, die sich nicht an der Briefwahl beteiligt haben, werden zur Stimmabgabe aufgerufen. Bei der Stimmabgabe wird der Name registriert, um mehrfache Wahlbeteiligung auszuschließen.

Die eingegangenen Wahlbriefe (insgesamt 59) werden dem Wahlvorstand übergeben und erst von diesem geöffnet. Nach Ende des Wahlvorganges zieht sich der Wahlvorstand zur Auszählung der Stimmen zurück.

Die Sitzung wird vom alten Vorstand weitergeführt (Wahlergebnis der Vorstandswahlen: Fortsetzung TOP 4 weiter >>).

TOP 5 – Jahrestagungen 2001 und 2002

Wie bereits auf der Mitgliederversammlung 1999 beschlossen, soll die Jahrestagung 2001 im wesentlichen von den Fachgruppen getragen werden. Das Thema lautet „Medien und Kommunikation in Japan“. Als Organisierende und Koordinierende wirken Hilaria Gössmann (Trier) und Franz Waldenberger (München). Die Jahrestagung wird vom 14.-16. Dezember 2001 im JDZB stattfinden. Der Jahrestagung vorgelagert werden wieder die Workshops „Ordnung und Organisation der japanischen Wirtschaft“ (Pascha/Storz) und „Geschlechterforschung zu Japan“ (Klose/Lenz/Mae) stattfinden. Das Konzept der Tagung wird von Franz Waldenberger im nächsten Newsletter im einzelnen vorgestellt.

Als Thema für die Jahrestagung 2002 schlägt A. Schad-Seifert das Thema „Umgang mit der Vergangenheit“ vor, das die Mitglieder R.W. Müller und B. Martin an sie herangetragen haben. Mehrere Redebeiträge unterstützen diese Thematik, es ist jedoch klar, daß keiner der Vorschlagenden die Organisation allein übernehmen kann. S. Richter erläutert, daß Herr Zöllner (Lehrstuhl für Ostasiatische Geschichte, Erfurt) seine Bereitschaft erklärt hat, die Tagung in Erfurt auszurichten. S. Richter und K. Vollmer sagen ggfs. ihre Unterstützung bei der Organisation zu. W. Pascha spricht sich dafür aus, für die Veranstaltung der Jahrestagung 2002 einen internationalen Partner, z.B. aus den Niederlanden, zu gewinnen. A. Erbe stellt einen zweiten Themenvorschlag mit dem Titel „Japan (ggf. und Deutschland) in den neunziger Jahren“ zur Diskussion, der von G. Foljanty-Jost (Halle-Wittenberg) kurzfristig eingebracht wurde. Die Organisation würde vom Seminar für Japanologie übernommen werden, das bereits Vorgespräche mit einer Tagungsstätte in Wittenberg aufgenommen hat. Beide Vorschläge und ihre Durchführbarkeit werden von den Mitgliedern lebhaft diskutiert.

Abschließend wird über drei Anträge entschieden:

W. Pascha stellt den Antrag, daß die Mitgliederversammlung noch nicht über Thema und Ort der Jahrestagung 2002 entscheiden soll. Für diesen Antrag stimmen 13 Mitglieder, dagegen stimmen 21 Mitglieder. Der Antrag ist damit abgelehnt. Des weiteren wird der Antrag zur Entscheidung gestellt, ob die Mitgliederversammlung oder der neue Vorstand der VSJF über das Thema der Jahrestagung 2002 befinden soll. Dieser Antrag erbringt folgendes Ergebnis: Entscheidung der Mitgliederversammlung: 22 Ja-Stimmen, Entscheidung des Vorstandes: 16 Ja-Stimmen. Damit muß die Mitgliederversammlung über die zur Wahl stehenden Themenvorschläge entscheiden. Für das Thema „Umgang mit der Vergangenheit“ stimmen 10 Mitglieder, für den von G. Foljanty-Jost eingebrachten Vorschlag sprechen sich 20 Mitglieder aus. Damit lautet das Thema der Jahrestagung 2002 „Japan (ggf. und Deutschland) in den neunziger Jahren“. Die Tagung soll vom 22.-24. November 2002 in Halle-Wittenberg statt-finden. Der Vorstand wird gebeten, die Organisierenden auf die Bedeutung internationaler Kooperationspartner hinzuweisen.

TOP 6 – Verschiedenes

W. Seifert regt an, für die VSJF auch eine japanische Bezeichnung einzuführen und schlägt Doitsu shakai kagakukei Nihon kenkyû kyôkai vor (entsprechend der englischsprachigen Bezeichnung German Association for Social Science Research on Japan). Nach kurzer Diskussion wird der neue Vorstand beauftragt, diese Frage gemeinsam mit W. Seifert abschließend zu erörtern.

Fortsetzung TOP 4 – Wahlen zum Vorstand der VSJF
Ergebnis der Vorstandswahlen:

Folgende Mitglieder kandidierten für die Wahl:

  • Dr. rer.pol. Verena Blechinger
  • Friederike Bosse, M.A.
  • Dr. phil. Christoph Brumann
  • Prof. Dr. Winfried Flüchter
  • Dr. phil. Wolfram Manzenreiter
  • Dr. rer. pol. Manuel Metzler
  • Michael Niemann, M.A.
  • Dipl.-Volksw. Anja Osiander
  • Dr. phil. Evelyn Schulz
  • Prof. Dr. Klaus Vollmer

105 gültige Wahlzettel wurden abgegeben.

Es entfielen auf die Kandidierenden folgende Stimmzahlen:

  • Prof. Dr. Klaus Vollmer (München) 94 Stimmen
  • Friederike Bosse, M.A. (Hamburg) 82 Stimmen
  • Dr. Verena Blechinger (Tôkyô) 74 Stimmen
  • Prof. Dr. Winfried Flüchter (Duisburg) 72 Stimmen
  • Dipl.-Volksw. Anja Osiander (Dresden) 67 Stimmen
  • Michael Niemann, M.A. (Berlin) 57 Stimmen
  • Dr. Wolfram Manzenreiter (Wien) 54 Stimmen
  • Dr. Evelyn Schulz (Zürich) 42 Stimmen
  • Dr. Manuel Metzler (Halle) 36 Stimmen
  • Dr. Christoph Brumann (Köln) 29 Stimmen

Damit sind gewählt:

  • Prof. Dr. Klaus Vollmer (München)
  • Friederike Bosse (Hamburg)
  • Dr. Verena Blechinger (Tôkyô)
  • Prof. Dr. Winfried Flüchter (Duisburg)
  • Dipl.-Volksw. Anja Osiander (Dresden)
  • Michael Niemann, M.A. (Berlin)
  • Dr. Wolfram Manzenreiter (Wien)

Alle gewählten Kandidatinnen und Kandidaten nehmen die Wahl an.

Protokollant: Prof. Dr. Klaus Vollmer
Vorsitzende: Dr. Angelika Ernst
Teilnehmer der Mitgliederversammlung: Prof. Dr. Franz Waldenberger

Anlage zum Protokoll der Mitgliederversammlung der Vereinigung für so-zialwissenschaftliche Japanforschung e.V. am 14.10.2000

Die Funktionen innerhalb des Vorstandes laut § 11 der Satzung verteilen sich wie folgt: *)

1. Vorsitzender Prof. Dr. Klaus Vollmer, Universitätsprofessor
Am Schleiferbach 11, D-85354 Freising

2. Vorsitzende Friederike Bosse, M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin
Hospitalstraße 84, D-22767 Hamburg

Schatzmeister Prof. Dr. Winfried Flüchter, Universitätsprofessor
Waldmeisterstraße 58, D-47445 Moers

Schriftführer Dr. Wolfram Manzenreiter, Universitätsassistent
[hier muß noch die Privatadresse hin]

Internationale Kontakte Dr. Verena Blechinger, wissenschaftliche Mitarbeiterin
Honmachi Compound B-1, Honmachi 1-9-6, Shibuya-ku, Tokyo 151-0071, Japan

Öffentlichkeitsarbeit Michael Niemann, M.A., wissenschaftlicher Mitarbeiter
Fidicinstraße 44, D-10965 Berlin

Öffentlichkeitsarbeit Dipl.-Volksw. Anja Osiander, wissenschaftliche Mitarbeiterin
Königsbrücker Str. 68, D-01099 Dresden

*) Diese Geschäftsverteilung wurde unmittelbar im Anschluß an die Mitgliederversammlung auf der ersten Sitzung des neuen Vorstandes am 14. Oktober 2000 mit Zustimmung aller Vorstandsmitglieder festgelegt.