Protokoll der VSJF-Mitgliederversammlung 2006

Ort: Hamburg, Handelskammer, Adolphsplatz
Zeit: Samstag, den 11. November 2006, 18:50-20:00 Uhr

Beschlussfähigkeit und Quorum:
Der Vorstand bestimmt Frau Katja Ferstl zur Protokollantin; Versammlungsleiter ist der Vorsitzende der Vereinigung. Der 1. Vorsitzende Prof. Dr. Klaus Vollmer stellt fest: Zu Beginn der Versammlung sind 54 stimmberechtigte Mitglieder der Vereinigung anwesend. Damit ist die Versammlung nach § 9 Abs. 9 der Satzung beschlussfähig und das notwendige Quorum von 15% der Gesamtmitgliederschaft (d. h. mindestens 31 von insgesamt 202 Mitgliedern) erreicht.

Einladung:
Der Vorsitzende stellt fest: Eine Einladung mit vorläufiger Tagesordnung wurde an alle Mitglieder im Juli verschickt; die Tagesordnung wurde ordnungsgemäß einen Monat vor der Versammlung an alle Mitglieder versandt. Damit sind die Fristen nach § 9, Abs. 2 der Satzung gewahrt.

Tagesordnung:
Es liegen keine Änderungs- und Ergänzungsanträge zur Tagesordnung vor; die Tagesordnung gilt damit als genehmigt.

TOP 1: Genehmigung des Protokoll der MV 2005

Das Protokoll der letzten Mitgliederversammlung am 19.11.2005 im Adam-Stegerwald-Haus, Königswinter, wird ohne Änderung genehmigt.

TOP 2: Bericht des Vorsitzenden

Der 1. Vorsitzende Prof. Dr. Klaus Vollmer berichtet, dass im Zuge des „Deutschland- Jahres“ in Japan eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von VSJF und DIJ in Tokyo stattgefunden hat, um Ergebnisse deutschsprachiger sozialwissenschaftlicher Japanforschung sichtbarer zu machen. Im Rahmen des „DIJ-Forums“ trugen Prof. Dr. Sepp Linhart, Dr. Carolin Funck und Prof. Dr. Klaus Vollmer vor. Von Seiten des DIJ wurden Interesse und Bereitschaft bekundet, solche Kooperationen bei Bedarf zu wiederholen.

Im Hinblick auf die in der zum 10jährigen Bestehen der VSJF verabschiedeten Agenda stellt der Vorsitzende insbesondere für die Themen „internationale Sichtbarkeit“ und „Nachwuchsförderung“ eine insgesamt positive Bilanz der letzten drei Jahre fest. In diesem Zusammenhang berichtet er vom diesjährigen Nachwuchsworkshop der VSJF vom 26. bis 28. September in Tutzing („Workshop for Young Scholars“), der von Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott und Prof. Dr. Klaus Vollmer organisiert wurde. Neben sechs TeilnehmerInnen (DoktorandInnen und Postdocs) fungierten Prof. Dr. Werner Pascha, Prof. Dr. Chris Hughes (University of Warwick), Prof. Dr. Thomas Berger (Boston University) sowie Prof. Dr. Paul Talcott (MPI Köln, Emory College, Atlanta) als senior advisors. Zuletzt genannter übernahm in Vertretung von Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott die Moderation des Workshops. Wie bereits bei dem ersten Workshop dieser Art war das Echo aller Teilnehmenden ausgesprochen positiv.

Dr. Susanne Kreitz-Sandberg berichtet im Zusammenhang mit dem VSJF- Newsletter über die Abgabe der Redaktionsleitung von Maria S. Baier M.A. (Wien) an Daniela Wuttke M.A. (München) und die damit einhergehende bisherige Neubesetzung von mehreren Redationsstellen im Rahmen des Workshops. Der Vorstand dankt Maria S. Baier für ihren mehrjährigen, intensiven Einsatz für den Newsletter und für ihr großes Engagement für den Redaktions-Workshop. Abschließend betont der 1. Vorsitzende noch einmal die Funktion der Newsletter-Redaktion als Instrument der Nachwuchsförderung. Dr. Kreitz-Sandberg informiert darüber, dass der Band mit den Beiträgen von der Jahrestagung 2004 Gender Dynamics and Globalization Anfang 2007 im LIT -Verlag erscheinen soll.

TOP 3: Finanzbericht

Die Schatzmeisterin Prof. Dr. Karen Shire berichtet, dass der Kontostand auf allen Konten der Vereinigung am 31.10.2006 €13.064,71 betrug. Weiterhin weist sie auf eine große Investition auf Grund der Erneuerung der Webpage und des Newsletters hin, die sich über die nächsten zwei Jahre erstreckt. Deshalb fielen die Ausgaben für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit in diesem Jahr besonders hoch aus. Der Vorstand befand es allerdings für wichtig, das Geld in die elektronische Kommunikation zu investieren, auch wenn auf diese Weise Rücklagen angegriffen werden müssen.

Das Postgirokonto der Vereinigung, das im letzten Jahr noch für die Tagung in Königswinter benutzt worden ist, wird – wie bereits auf der Mitgliederversammlung des letzten Jahres vereinbart – demnächst gekündigt. In Zukunft wird die Vereinigung nur noch ihr Konto bei der Berliner Sparkasse benutzen. Die Schatzmeisterin fordert die Mitglieder, die dies noch nicht getan haben, dazu auf, der Vereinigung eine Einzugsermächtigung für die Mitgliedsgebühren zu erteilen. Mitglieder, die im Ausland leben, können selbst verständlich weiterhin die Mitgliedsbeiträge selbst überweisen. Grundsätzlich steht es Mitgliedern frei, über den Zahlungsmodus der Beiträge zu entscheiden, wer sich allerdings nicht für den automatischen Einzug der Mitgliedsbeiträge entscheidet, soll daran denken, die Beiträge tatsächlich jährlich selbst zu überweisen. Nicht zahlende Mitglieder sind ein großes Problem für die Vereinigung. Teilweise liegen von Mitgliedern keine aktuellen Kontaktdaten vor. Die Schatzmeisterin bittet deshalb alle Mitglieder daran zu denken, die Änderung von Kontodaten, E-Mail-Adressen und Postanschriften mitzuteilen, da ansonsten für die Vereinigung zusätzliche Arbeit und Kosten anfallen. Als einzige Einnahmequelle erwähnt die Schatzmeisterin weiterhin nur die Mitgliederbeiträge, während sich demgegenüber die Ausgaben in Kontoführungsgebühren, Koordinationskosten, Öffentlichkeitsarbeit, Zuschüsse zu Tagungen und Nachwuchsworkshop aufteilen.

TOP 4: Entlastung des Vorstands

Der 1. Vorsitzende weist darauf hin, dass sich Karin Klose M.A. (Berlin) dankenswerter Weise dazu bereit erklärt hat, die Kassenprüfung zu übernehmen. Nach ausführlicher Prüfung der Belege hat sie die von der Schatzmeisterin vorgelegte Abrechnung für korrekt erklärt und beantragt daraufhin die Entlastung des Vorstandes. Dieser Antrag wird ohne Gegenstimmen bei 6 Enthaltungen angenommen.

TOP 5: Wahlen des Vorstands

Der Schriftführer Dr. Wolfram Manzenreiter erläutert das Wahlverfahren. Die Wahlunterlagen sind fristgerecht verschickt worden. Einige Mitglieder haben von der Möglichkeit der Briefwahl Gebrauch gemacht. Der Schriftführer schlägt die Einsetzung eines Wahlvorstandes vor, der aus den Mitgliedern PD Dr. Ralph Lützeler und Marie-Luise Legeland besteht. Der Vorschlag wird unter allgemeiner Zustimmung angenommen. Es stehen insgesamt acht KandidatInnen für die sieben Sitze im Vorstand zur Wahl. Ein schriftliches Kurzporträt der einzelnen KandidatInnen war den Wahlunterlagen beigelegt worden. Alle Mitglieder, die sich nicht an der Briefwahl beteiligt haben, werden zur Stimmabgabe aufgefordert. Bei der Stimmabgabe wird der Name jeweils registriert, um mehrfache Wahlbeteiligung auszuschließen. Die eingegangenen Wahlbriefe werden dem Wahlvorstand übergeben und erst von diesem geöffnet. Nach Ende des Wahlvorgangs zieht sich der Wahlvorstand zur Auszählung der Stimmen zurück. Die Sitzung wird vom alten Vorstand kommissarisch weitergeführt (Wahlergebnis der Vorstandswahlen: s. unten, Fortsetzung TOP 5). Dr. Wolfram Manzenreiter informiert über die Entwicklung der Mitgliederzahlen; pro Jahr treten etwa 10 Personen der Vereinigung bei bzw. scheiden aus. Das Ausscheiden wird zumeist durch Streichung wegen der Nichtzahlung der Mitgliedsbeiträge über mehrere Jahre bewirkt. Die VSJF hat derzeit 202 Mitglieder.

TOP 6: Jahrestagung 2007 in Berlin

Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott, die zusammen mit Prof. Dr. Reinhard Drifte (Newcastle) und Prof. Dr. Wilhelm Vosse (Tôkyô) die Jahrestagung 2007 zum Thema „Traditionelle und nicht traditionelle Aspekte von Sicherheit“ im Japanisch-Deutschen Zentrum in Berlin organisiert, berichtet über den Stand der Planungen. Die Tagung wird vom 22. bis 25. November 2007 stattfinden, inklusive des der Tagung vorgelagerten Gender-Workshops. Die Veranstaltung soll das Thema „Sicherheit“ unter Berücksichtigung möglichst vielfältiger Gesichtspunkte untersuchen; dazu gehören „klassische“ Sicherheitsthemen wie die japanisch-amerikanischen Beziehungen und militärische Sicherheit, aber auch Fragen von human security, wirtschaftlicher Sicherheit, Migration usw. Prof. Blechinger-Talcott verweist darauf, dass das Konzept im Detail noch in Planung sei und innerhalb dieses Monats auf der Homepage der VSJF ein Call for Papers veröffentlicht werden soll. Auch die Finanzierung der Konferenz ist noch nicht abschließend geklärt. Prof. Dr. Hilaria Gössmann artikuliert im Auftrag von Prof. Dr. Ilse Lenz die im Rahmen des Gender-Workshops formulierte Idee, Ogata Sadako zu dieser Tagung einzuladen. Die Organisatorin verweist darauf, dass der Gender-Aspekt in der Tagung auf alle Fälle berücksichtigt werden wird.

TOP 7: Jahrestagung 2008

Der Vorsitzende fordert die Anwesenden auf, Vorschläge und Ideen für die Jahrestagung 2008 vorzutragen. Prof. Dr. Tim Goydke regt unter Hinweis auf den Bologna-Prozess an, sich intensiv mit den dadurch berührten Fragen des Lehrens und Lernens in der sozialwissenschaftlichen Japanforschung auseinanderzusetzen. Dr. Anja Osiander erklärt sich bereit, die Möglichkeit einer Tagung 2008 in Leipzig zu eruieren [Etwa 10 Tage nach der Konferenz teilt Dr. Osiander in einer E-Mail an den Vorstand mit, dass eine Tagung in Leipzig aus organisatorischen Gründen 2008 nicht möglich sei]. Prof. Dr. Evelyn Schulz äußert einen weiteren Themenvorschlag, nämlich die Rolle des demographischen Wandels in Japan. Der nächste Vorschlag von Rainer Stobbe M.A. bezieht sich auf die Thematik der Populärkultur in Bezug auf die gegenwärtige Kinder – und Jugendkultur, und er verweist darauf, dass diese Tagung 2008 mit dem zwanzigjährigen Jubiläum der VSJF zusammenfällt.

Dr. Wolfram Manzenreiter betont, dass die zweijährige Vorlaufszeit wichtig für die Planung einer Konferenz dieses Zuschnitts ist. Er macht gleichzeitig den Vorschlag, dass der neue Vorstand bis zum Jahresende ein interessantes und arbeitsfähiges Konzept für eine Tagung erstellen solle. Dieser Vorschlag findet die Zustimmung der Mitgliederversammlung. Abschließend ruft der 1. Vorsitzende die Mitglieder dazu auf, sich mit ihren Ideen und weiteren Vorschlägen für diese Tagung an den neuen Vorstand zu wenden.

TOP 8: Verschiedenes

Dr. Iris Wieczorek berichtet, dass im Rahmen der Neustrukturierung des Instituts für Asienkunde im Rahmen des GIGA das seit 30 Jahren erscheinende Japan-Jahrbuch eingestellt werden soll. Sie stellt die Frage zur Diskussion, ob die VSJF als Mitherausgeberin und Kooperationspartnerin auftreten könnte, um den Fortbestand des Jahrbuchs zu sichern. Sie legt ein detailliertes Konzept mit einer Kosten- und Einnahmeübersicht vor. Dabei stellt sie ein Modell zur Diskussion, bei dem die Herstellungskosten über eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge um 10 Euro gedeckt werden könnten. Im Gegenzug würden die Mitglieder das Jahrbuch kostenlos erhalten (statt im Buchhandel oder Abonnement 30 Euro dafür zu zahlen). Auch Dr. Wolfram Manzenreiter betont die Rolle des Japan-Jahrbuchs als wertvolle und wichtige Institution und setzt sich für eine Erhaltung desselben ein. Es folgt eine ausgiebige Diskussion mit Schwerpunkten auf der Kostenfrage, der Konzeption sowie des Grades der Beteiligung der VSJF in Bezug auf den Inhalt und die redaktionelle Arbeit. PD Dr. Axel Klein verweist auf die Möglichkeit der Kostenreduzierung durch das „book on demand“ – Verfahren, das allerdings nicht auf die allgemeine Zustimmung der Mitglieder trifft. Vor allem Prof. Dr. Blechinger-Talcott rät von dieser Art der Publikation ab und schlägt als Alternative zur Druckform die Online-Publikation vor, da ihr eine regelmäßige Erscheinungsform wichtig erscheint. Außerdem sieht sie die Notwendigkeit einer Qualitätskontrolle des Jahrbuchs und verweist gleichzeitig auf die Möglichkeit der Nachwuchsförderung durch dieses Mittel. Prof. Dr. Werner Pascha unterstreicht die Bedeutung referierter Artikel im Falle einer Beteiligung der VSJF, da ohne peer review die Qualität der wissenschaftlichen Beiträge nicht gewährleistet sei und die Vereinigung ein problematisches Signal aussenden würde. Es wird der Antrag gestellt, dass sich der neue Vorstand mit dieser Frage befassen und Vorschläge zur Finanzierung und inhaltlichen Konzeption erarbeiten soll. Der Antrag wird unter allgemeiner Zustimmung angenommen. Der Vorstand wird mit der bisherigen Mitherausgeberin Dr. Wieczorek das weitere Vorgehen absprechen.

TOP 5 (Fortsetzung) : Wahlen zum Vorstand

Folgende Mitglieder kandidierten für die Wahl:

  • Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott
  • PD Dr. Christoph Brumann
  • Prof. Dr. Sabine Frühstück
  • Prof. Dr. Tim Goydke
  • Dr. Wolfram Manzenreiter
  • Dr. Schad-Seifert
  • Prof. Dr. Karen Shire
  • Dr. Iris Wieczorek

50 gültige Wahlzettel wurden abgegeben (keine ungültigen Stimmzettel). Es entfielen auf die Kandidierenden folgende Stimmenzahlen:

  • Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott (Berlin) 41
  • PD Dr. Christoph Brumann (Köln) 36
  • Prof. Dr. Sabine Frühstück (San Diego, USA) 28
  • Prof. Dr. Tim Goydke (Bremen) 20
  • Dr. Wolfram Manzenreiter (Wien) 46
  • Dr. Schad-Seifert (Tôkyô) 34
  • Prof. Dr. Karen Shire (Duisburg) 40
  • Dr. Iris Wieczorek (Hamburg) 40

Demnach wurden Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott, PD Dr. Christoph Brumann, Prof. Dr. Sabine Frühstück, Dr. Wolfram Manzenreiter, Dr. Schad-Seifert, Prof. Dr. Karen Shire und Dr. Iris Wieczorek zum neuen Vorstand gewählt, die diese Wahl auch ohne Ausnahme annahmen.

Dr. Manzenreiter dankt dem alten Vorstand für die geleistete Arbeit und überreicht an die anwesenden Mitglieder des alten Vorstandes (Dr. Bosse, Dr. Kreitz-Sandberg, Prof. Dr. Vollmer) Geschenke. Diese bedanken sich ebenfalls für die lange und erfolgreiche Zusammenarbeit.

Außerdem wurde noch einmal ein besonderer Dank an die ehemalige Chefredakteurin des VSJF Newsletters Maria S. Baier M.A. gerichtet und von den Organisatoren der Tagung ebenfalls ein Geschenk überreicht.

Protokollantin: Katja Ferstl (unter Mitarbeit von Julia Bader)
1. Vorsitzender: Prof. Dr. Klaus Vollmer
Teilnehmerin der Mitgliederversammlung: Prof. Dr. Evelyn Schulz