Protokoll der VSJF-Mitgliederversammlung 2013

Protokoll der Mitgliederversammlung der Vereinigung für sozialwissenschaftliche Japanforschung (VSJF) e.V. am 23. November 2013, 14-16 Uhr, Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin (JDZB)

Beschlussfähigkeit und Quorum:
Zu Beginn der Versammlung sind 64 von 265 stimmberechtigten Mitgliedern der Vereinigung anwesend. Damit ist die Versammlung nach § 9, Abs. 6 der alten Satzung beschlussfähig und das notwendige Quorum von 15 % der Mitglieder erreicht. Der Vorstand bestimmt das Mitglied Adam Jambor zum Protokollanten. Versammlungsleiterin ist die Erste Vorsitzende Annette Schad-Seifert. Der Vorstand ist vollständig vertreten.

TOP 1: Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung 2012

Das Protokoll wird ohne Vorbehalte angenommen.

TOP 2: Bericht des Vorstands (Schad-Seifert)

  • Da das Quorum für die Wahl eines neuen Vorstands bei der Mitgliederversammlung 2012 nicht erreicht werden konnte, blieb der bis dahin ernannte Vorstand für ein weiteres Jahr im Amt. Christoph Brumann und Annette Schad-Seifert haben sich im letzten Amtsjahr in den Ämtern des Ersten und der Zweiten Vorsitzenden der VSJF gegenseitig vertreten. Zudem tauschten Gabriele Vogt (bis dahin: Newsletter) und Frank Rövekamp (Internationales) die Aufgabenbereiche.
  • Der Geschäftsführer David Chiavacci erarbeitete eine neue Vereinssatzung mit Hilfe eines Rechtsbeistands (s. TOP 6).
  • Da der Selbstverlag des Japan Jahrbuchs im Rahmen eines Ehrenamts als zu belastend empfunden wird, ist die Zusammenarbeit mit einem Verlag geplant, um das Japan Jahrbuch weiter zu professionalisieren (s. TOP 5).
  • Frank Rövekamp betont die ausgezeichnete Arbeit der News-Teams und wirbt darum, dass mehr Werbung für die Einsendung interessanter Abstracts zu ausgezeichneten B.A. und M.A.-Arbeiten gemacht wird. Insbesondere Professoren könnten ihre Studierenden auf die Möglichkeiten der Abstract-Veröffentlichung hinweisen, um auch eine größere Vielfalt der Einträge zu erreichen. Zudem stellte sich das neue News-Team vor. Es besteht aus sechs neuen Mitgliedern und ist per E-Mail erreichbar.
  • Vor der Jahrestagung des VSJF fand zur Vorbereitung der Mitgliederversammlung am Donnerstag, 28. November 2013 eine Vorstandssitzung statt.
  • David Chiavacci geht auf die erfreuliche Mitgliederentwicklung seit 2008 ein. Im letzten Jahr gab es 15 Eintritte und nur einen Austritt, sodass der Verein nun 265 Mitglie-der hat, was einem Mitgliederzuwachs von 33% seit 2008 entspricht.
  • Allen anwesenden Mitgliedern wird die neue Vereinssatzung sowie eine Übersicht über die Unterschiede zwischen der alten und revidierten Satzung verteilt.

TOP 3: Finanzbericht (Christian Tagsold)

  • Im Finanzbericht sind die Mitgliedsbeiträge noch nicht verbucht, so dass die Kosten zwar die Einnahmen übersteigen. Nimmt man aber die Mitgliedsbeiträge in die Rechnung mit hinein, so kann von einer guten Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben gesprochen werden.
  • Größte Ausgabenpositionen waren die Jahrestagung und das Jahrbuch. Hinzu kommen aufgrund der Beratung zur Ausarbeitung einer neuer Satzung Kosten von 821 € für ei-nen Rechtsbeistand
  • Insgesamt kann der Verein die vorhandenen Mittel immer besser ausgeben, so dass für das aktuelle Jahr mit einer ausgeglichenen Gesamtbilanz gerechnet werden kann.

TOP 4: VSJF Preis (Wolfgang Manzenreiter)

  • Insgesamt wurden 9 Beiträge für den VSJF-Preis eingereicht, deren Qualität ansprechend bis sehr gut war. Die Beiträge zeichneten sich durch eine klare Verankerung im sozialwissenschaftlichen Feld aus.
  • Die Jury entschied einstimmig, den VSJF-Preis Carola Hommerich zu verleihen. Hommerich promovierte 2008 am Forschungsinstitut für Soziologie der Universität Köln. In ihrem Aufsatz „Neue Risiken, neues Selbstbild: Japan in verunsichernden Zeiten“, der 2011 im Japan Jahrbuch publiziert wurde, unternahm sie eine profunde Analyse der aktuellen japanischen Gesellschaft, aufbauend auf einer eigenen repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2009. Im Verhältnis subjektiver Befindlichkeiten gegenüber Institutionen konnte Hommerich nachweisen, dass mehr noch als substantielle Armut die Angst vor Armut weiter verbreitet ist. Hieraus schließt sie, dass Zusammenhalt insbesondere in den sozialen Orten notwendig wird, in denen diese Ängste entstehen. Lobend erwähnt wurden die Anknüpfungspunkte an den Diskurs zur neuen Ungleichheit, die Übersichtlichkeit und der gute Stil der Autorin.
  • Dass abermals eine Veröffentlichung des Japan Jahrbuchs der VSJF ausgewählt wurde, zeigt, dass das Jahrbuch eine hohe wissenschaftliche Qualität hat. Andererseits zeigt es auch den Mangel an alternativen Foren für sozialwissenschaftliche Japanforschung in deutscher Sprache.

TOP 5: Revision Japan Jahrbuch (Iris Wieczorek, David Chiavacci)

  • Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums des VSJF finden sich zu Beginn des diesjährigen Jahrbuchs kurze Rückblicke auf die Entstehung und Geschichte der VSJF, die von 15 Mitgliedern der ersten Stunde bzw. ehemaligen Vorsitzenden verfasst wurden.
  • Die Task-Force bestehend aus Iris Wieczorek, David Chiavacci und Christoph Brumann beschäftigte sich mit der Revision des Jahrbuchs. Die institutionelle Herausgeberschaft (seit 2007) stößt an ihre Grenzen, da die Mitgliederbeiträge steigen, wenn das Jahrbuch an alle Mitglieder verteilt werden soll. Um die Herausgabe zu professionalisieren, ohne die Mitgliederbeiträge steigen zu lassen, soll Herausgabe und Versand der Jahrbücher durch einen Verlag durchgeführt werden. Auf der Vorstandssitzung 2012 wurden David Chiavacci und Christoph Brumann mit der Verhandlungsführung beauftragt.
  • Von fünf interessierten Verlagen wurden der LIT-Verlag und Iudicium in die engere Wahl gezogen. Dies wird damit begründet, dass die Auslagerung von Druck, Layout und Versand an andere Verlage mit Mehrkosten von 20 bis 30 Euro pro Mitglied wesentlich kostenintensiver ausfielen. Neben der Kostenkalkulation sei die Betreuung durch diese beiden Verlage wesentlich persönlicher und Fehler, die im Eigenverlag entstünden, könnten vermieden werden.
  • Auf Nachfrage wurde das Thema des Online-Vertriebs angesprochen. So bieten beide favorisierten Verlage das Jahrbuch auch als E-Book an. Andere Verlage hätten zudem eine komplette Rechteaufgabe gefordert. Bei den favorisierten Verlagen gäbe es noch Verhandlungsspielraum bezüglich dieser ungeklärten Punkte. Ein sofortiger, freier Zugang zum Jahrbuch würde jedoch wesentlich teurer werden.
  • Nach einer Abstimmung sind alle Mitglieder dafür, dass die Verhandlungen unter der Prämisse, dass die Mitgliedsbeiträge nicht steigen dürfen, fortgeführt werden.

TOP 6: Revision VSJF-Satzung (David Chiavacci)

  • Insgesamt ist die neue Satzung kürzer und strukturierter als die alte Vereinssatzung. Allen Anwesenden liegt eine Synopse mit der alten und der revidierten Fassung der Satzung vor, so dass nicht alle Änderungen ausführlich besprochen werden mussten und nur die nachfolgenden Punkte von David Chiavacci kurz erklärt werden:
  • Par. 2 wurde überarbeitet, um die Nachwuchsförderung und Gemeinnützigkeit des Vereins zu konkretisiert. Dies ist insbesondere auf Empfehlung des Finanzamts ge-schehen, das an dem Vereinscharakter des VSJF zweifelte.
  • Par. 3/3: Der Satz zum kostenlosen Newsletter wurde gestrichen, da dies ohnehin elektronisch versandt wird.
  • Par. 4: Es wurde eine juristisch korrekte Formulierung des Textes durchgeführt.
  • Par. 6: Zusätzliche Organe des Vereins wurden gestrichen, da ansonsten eine genauere Definition dieser Organe notwendig werden würde. Dies hätte eine Satzung in der Satzung zu folge, obgleich zusätzliche ständige Organe wie der Beirat aktuell kaum eine Rolle im VSJF spielen. Trotzdem kann nach wie vor ein Schiedsausschuss berufen werden. Dieser Paragraph wurde komplett gestrichen.
  • Par. 8 wird dementsprechend in der neuen Satzung zu Par. 7. Das Wohlprozedere an sich wurde nicht geändert. Es fanden nur Änderungen im Wortlaut statt. Unter Par. 7/5 ist das Wahlprozedere beschrieben. Die Anberaumung einer Mitgliederversammlung führt zur Wahl des Vorstands. Bis zu Neuwahlen dürfen 3 Jahre vergehen. Auch das Ausscheiden aus dem Vorstand wird hier geregelt. Eine einfache Mehrheit reicht für Entscheidungen.
  • Par. 9/6: Das Quorum wird aus der Satzung gestrichen. 10% der Mitglieder können eine Mitgliederversammlung einberufen. Diese Versammlung ist immer beschlussfähig. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass nicht alle Mitglieder persönlich an Mitgliedsversammlungen teilnehmen können. Die Vorstandswahl ist per Briefwahl ohne Anwesenheit bei Mitgliederversammlungen möglich.
  • Par. 10/2 erklärt die Zusammensetzung des Vorstandes und die Geschäftsbedingungen.
  • Par. 15 wird zu Par.14: Zusätzliche Organe werden gestrichen und eine einfache Mehrheit reicht in der Mitgliederversammlung.
  • Par. 16 regelt die Auflösung des Vereins und die folgende Mittelverwendung. Hier muss jedoch ohnehin das Vereinsrecht beachtet werden.
  • Par. 18 wird zu Par. 1 und die Paragraphen 20 und 21 werden ersatzlos gestrichen.
  • David Chiavacci stellt den Antrag, die neue Satzung anzunehmen. Die Abstimmung erfolgt durch Handzeichen. Der Antrag wird einstimmig angenommen.

TOP 7: Entlastung des alten Vorstandes

  • Für die Entlastung des Vorstands stimmen alle anwesenden Mitglieder. Der Vorstand enthält sich.

TOP 8: Wahl des neuen Vorstandes

  • Neben den anwesenden Mitgliedern haben 16 Mitglieder per Brief¬wahl abgestimmt. Als Wahlleiter wird Rainer Stobbe bestimmt. Wahlhelfer sind die Mitglieder Constan-ze Noack und Winfried Flüchter.
  • Gewählt wurden die folgenden Personen für die folgenden Vorstandsposten:
    • Erster Vorsitzender und Japan Jahrbuch – David Chiavacci: 79
    • Zweite Vorsitzende und Koordination Jahrestagung – Kerstin Lukner: 63
    • Schatzmeister – Christian Tagsold: 62
    • Schriftführerin und Leiterin der Geschäftsstelle – Anke Scherer: 60
    • Internationale Kontakte – Susanne Klien: 48
    • Öffentlichkeitsarbeit und Japan Jahrbuch – Iris Wieczorek: 69
    • Newssektion und Homepage – Karsten Helmholz: 40
  • Alle anwesenden Kandidaten nehmen die Wahl an. Da Susanne Klien nicht anwesend ist, wird sie per E-Mail über die Wahl benachrichtigt.

TOP 9: Jahrestagung 2014 (Stand der Planungen)

  • Die Jahrestagung 2014 findet vom 21.11. bis zum 23.11. unter dem Titel „Trust and mistrust in contemporary Japan“ ebenfalls im Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin statt.
  • Die Keynote Speech wird Toshio Yamanishi halten und die Tagung wird in vier Panels unterteilt sein: Soziologie, Kultur, Wirtschaft und die Dreifachkatastrophe 2011. Förderanträge für die Tagung sind bereits vorbereitet.

TOP 10: Jahrestagung 2015

  • Bei der Frage nach möglichen Themen für die Tagung 2015 kristallisierten sich vier Themenvorschläge heraus. Um ein Meinungsbild zu erhalten, wurden die anwesenden Mitglieder befragt, zu welchem der vier Themen (Japan und Energie, Japan und Nord-ostasien, regionale Vielfalt, Zeit) Interesse besteht.
  • Das Thema Energie und Japan interessierte fast alle Mitglieder. Die übrigen drei The-men wurden jeweils von ca. einem Drittel der anwesenden Mitglieder für interessant befunden. Da sich jedoch kein Organisationsteam für einen der Vorschläge fand, wur-de keine bindende Entscheidung zur Jahrestagung 2015 getroffen.

TOP 11: Varia

  • Keine Diskussion

Adam Jambor (Protokoll)
Christoph Brumann (1. Vorsitzender)
Katja Schmidtpott ​(VSJF Mitglied)