Ziele, Struktur und Aktivitäten

Vereinigung für sozialwissenschaftliche Japanforschung (VSJF) e.V.

Die 1988 gegründete Vereinigung für sozialwissenschaftliche Japanforschung (VSJF) sieht ihre Aufgabe darin, ein Forum für die Förderung und den Austausch von Wissen über Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur des modernen Japan zu bieten. Konzeptionell wird dabei insbesondere der Diskurs zwischen Sozialwissenschaftlern und Japanologen betont. Die Vereinigung ist parteipolitisch neutral und als gemeinnützig anerkannt.

Interdisziplinäre und internationale Perspektive

Auf der Grundlage eines interdisziplinären Ansatzes steht die VSJF für die Stärkung der institutionellen Präsenz sozialwissenschaftlich orientierter Japanforschung in der deutschsprachigen Wissenschaft. Sie ist insbesondere darum bemüht, japanrelevante Fragestellungen auch in den Fachdisziplinen zu Gehör zu bringen. Ihre Mitglieder engagieren sich in der bildungs- und forschungspolitischen Diskussion. Ziele sind dabei u.a., einschlägige Forschungsvorhaben nachhaltig zu fördern und die sozialwissenschaftliche Japanforschung noch stärker im Hochschulbereich wie auch in der außeruniversitären Forschung zu verankern.

Japanbezogene sozialwissenschaftliche Fragestellungen können oft sinnvoll nur noch in einem vergleichenden, internationalem Kontext bearbeitet werden. Die VSJF spielt dabei eine wichtige Rolle als Forum für entsprechende Kontakte. Sie fördert aktiv die internationale Vernetzung von japanbezogenen wissenschaftlichen Vereinigungen.

Neben der Interdisziplinarität geht es der VSJF um die Verknüpfung der Japanforschung mit den Fachdisziplinen. Diese wird insbesondere in den Fachgruppen anhand von japanbezogenen Einzelfragen sowie theoretischen und methodischen Problemstellungen diskutiert und weiterentwickelt. Um bei den Mitgliedern einen möglichst aktuellen Informationsstand zur Diskussion in den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und ihrer Beziehungen zur Japanforschung herzustellen, treffen sich die Fachgruppen regelmäßig im Rahmen der Jahrestagungen. Zu speziellen Themenstellungen, insbesondere solchen, die quer zu der Einteilung der fachlichen Disziplinen liegen, werden im Rahmen von Workshops aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt und diskutiert. So wird etwa der Workshop „Geschlechterforschung“ seit 1999 alljährlich zum Auftakt der Jahrestagung abgehalten. Darüber hinaus wurden bislang Workshops zu den Themen „Zeitlichkeit in Japan“, „Magie, Religion und Wissenschaft“, „Wissenschaftsgeschichte im kulturellen Kontext – zur Entwicklung der modernen Wissenschaften in Japan“, „Klein- und Mittelunternehmen in Japan“ sowie „Ordnung und Organisation in der japanischen Wirtschaft“ durchgeführt.

Wissenstransfer in die Gesellschaft

Seit den 80er Jahren hat die sozialwissenschaftliche Japanforschung große Fortschritte hin zu einem differenzierten Bild von der modernen japanischen Gesellschaft erzielt. Aber diese Fortschritte haben sich kaum auf die stereotype Wahrnehmung Japans in der Öffentlichkeit ausgewirkt. Ein Ziel der Arbeit der VSJF ist es, das von der Forschung zusammengetragene Wissen wirksamer „nach außen“ zu vermitteln und den in der Vereinigung gebündelten Sachverstand gezielt für die Medien, für Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie für die breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Mitglieder

Mit über 200 Mitgliedern ist die VSJF drei Jahrzehnte nach ihrer Gründung eines der bedeutendsten Netzwerke der Japanforschung in Europa. Zu den Mitgliedern der VSJF gehören hauptsächlich Wissenschaftler aus dem Hochschulbereich und außerhalb der Universität, darüber hinaus auch Studierende. Ein besonderes Augenmerk der Vereinigung gilt der Nachwuchsförderung.

Mitglieder der Vereinigung können Japanologen und Sozialwissenschaftler (die Bezeichnung ist im weiten Sinne zu verstehen) werden, die innerhalb der sozialwissenschaftlichen Japanforschung tätig oder an ihr interessiert sind. Die Vereinigung steht ausdrücklich auch Studierenden dieser Fachrichtungen offen. Mitglied kann auch werden, wer die Zwecke der Vereinigung unterstützt.

Organisation

Die beschlussfassenden Organe der Vereinigung sind die Mitgliederversammlung und der Vorstand. Der Vorstand wird von der Mitgliederversammlung in dreijährigem Turnus gewählt, die interne Aufgabenverteilung legt der Vorstand einvernehmlich fest.

Die organisatorischen Aufgaben der Vereinigung werden von einer turnusmäßig wechselnden Geschäftsstelle wahrgenommen. Die Vereinigung wird in der Verfolgung ihrer Ziele von einem Beirat unterstützt.