Fachgruppensitzung Politik 2003
Die“Fachgruppe Politik bestand in diesem Jahr aus einem kleinen, dafür aber interessierten und diskussionsfreudigen Kreis von Mitgliedern. Bestimmend für den Ablauf der Sitzung waren zwei Vorträge, die jeweils ein Dissertationsprojekt sowie eine abgeschlossene Magisterarbeit behandelten. Vorgestellt wurden „Der neuere intra-asiatische Menschenrechtsdiskurs. Eine Analyse am Beispiel japanischer, chinesischer und singapurischer Intellektueller“ von Ulrike Rebele(Universität Tübingen) und „Dezentralisierung in Japan. Diskurs über Reformbedarf und Reformbemühungen“ von Momoyo Hüstebeck (Universität Duisburg-Essen).
Ulrike Rebele stellte ihre bisherigen Untersuchungsergebnisse zur innerasiatischen Menschenrechtsdebatte vor und konnte vom Publikum vor allem in konzeptioneller Hinsicht wertvolle Anregungen für ihr laufendes Dissertationsprojekt erhalten. Die Arbeit geht aus der politikwissenschaftlichen Perspektive der Frage nach, worin die Schwierigkeiten für die klare Formulierung einer „asiatischen Menschenrechtscharta“ – als Pendant etwa zur „islamischen Menschenrechtserklärung“ liegen und inwiefern von international artikulierten Beiträgen zu dieser Debatte Impulse für ein „vermittelndes“ Menschenrechtsverständnis ausgehen können.
Momoyo Hüstebeck fasste die Ergebnisse ihrer an der Universität Bonn eingereichten Magisterarbeit zum Thema Dezentralisierung zusammen. In der Arbeit ist das im April 2000 in Kraft getretene Gesetzespaket zur Förderung der Dezentralisierung auf seine Kapazitäten im Sinne der Reformleistung für das politische System sowie der mit dem Gesetz verbundenen Erwartungen (seitens der Präfekturen, Städte und Kommunen) untersucht worden. Die Arbeit bildet damit eine solide Grundlage für eine tiefergehende politikwissenschaftliche Analyse, deren möglicher Aufbau, Fragestellung und Konzeption in der Fachgruppe diskutiert wurden.
Für die Fachgruppensitzung im kommenden Jahr wünschen wir uns wieder eine rege Beteiligung und würden uns vor allem auch über den Besuch unserer ehemaligen „Stamm-Mitglieder“ der Fachgruppe freuen, die sich leider nur noch selten einfinden.