Protokoll der Mitgliederversammlung 2021 der Vereinigung für Sozialwissenschaftliche Japanforschung e.V. (VSJF)

Am 20. Novermber 2021, 9.00-10.40 Uhr (Deutscher Zeit), aufgrund der Kontaktbeschränkungen durch die SARS COV2-Pandemie abgehalten via Zoom

 

TOP 1 Begrüßung und Verabschiedung der Tagesordnung

Die erste Vorsitzende Anke Scherer begrüßt die Mitglieder im Namen des Vorstands. Der Vorstand bestehend aus Susanne Brucksch, Harald Conrad, Steffen Heinrich, Karsten Helmholz, Carola Hommerich und Anna Wiemann ist vollständig anwesend. Die Einladung zur Mitgliederversammlung war fristgerecht am 20.10.2021 an alle Mitglieder versandt worden. Die Tagesordnung war der Einladung beigefügt. Diese Tagesordnung wird unverändert angenommen. Die Anwesenheitsliste wird über die Teilnehmer:innenliste des Zoom-Meetings erstellt.

TOP 2 Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung 2020

Das Protokoll der Mitgliederversammlung 2020, das auf der Webseite der VSJF für alle zugänglich ist, wird ohne Änderungen genehmigt. Carola Hommerich wird für die Erstellung des Protokolls gedankt.

TOP 3  Bericht des Vorstands

Anke Scherer (1. Vorsitzende) beginnt ihren Bericht mit der Danksagung an die Herausgeber:innen des Japan Jahrbuchs 2021, David Chiavacci und Iris Wieczorek. Das Jahrbuch wurde am 17.11.2021 in elektronischer Form an die Mitglieder versandt.

Iris Wieczorek und David Chiavacci sprechen den beteiligten Gutachter:innen für ihren Aufwand im Rahmen des Review-Prozesses sowie dem Vorstand der VSJF für die Unterstützung ihren Dank aus. Gleichzeitig ergeht der Aufruf an alle Mitglieder, für das kommende Jahrbuch Beiträge einzureichen. Gute M.A.-Arbeiten können ebenfalls berücksichtigt werden. Die bisherigen Gutachten zeigen, dass in diesen Fällen der Fokus besser auf eine Fragestellung gelegt werden sollte, anstatt mehrere Themen in einem Aufsatz behandeln zu wollen. Die Leitungen der Fachgruppen sind ebenso aufgerufen, für Beiträge im Jahrbuch zu werben. Der offizielle Call for Papers für die Ausgabe 2022 folgt in Kürze.

Anke Scherer stellt fest, dass aufgrund der Pandemielage auch 2021 leider keine Jahrestagung in Präsenz veranstaltet werden konnte. Zu den zwei virtuellen Konferenzen im März und Oktober, welche in Kooperation mit der VSJF veranstaltet wurden, wird später berichtet. Erfreulicherweise fand der Gender Workshop in virtueller Form vorgelagert zur Mitgliederversammlung am 19.11.2021 statt. Die Vorsitzende dankt den Organisatorinnen Andrea Germer, Annette Schad-Seifert und Caroline Ruhl. Im Anschluss an diese Mitgliederversammlung treffen sich darüber hinaus die Fachgruppen zu ihren virtuellen Tagungen. Die rege Tätigkeit der Fachgruppen wird begrüßt. Am 06.01.2021 haben die Deutsche Gesellschaft für Asienkunde (DGA, vertreten durch die damalige Präsidentin Doris Fischer), die Gesellschaft für Japanforschung e.V. (GJF, vertreten durch die Co-Vorsitzende Evelyn Schulz) und die VSJF (vertreten durch die 1. Vorsitzende Anke Scherer) eine gemeinsame Stellungnahme zur geplanten Hochschulreform in Bayern an die bayerische Regierung gesandt, deren Kenntnisnahme mit einem höflichen Schreiben aus der Staatskanzlei bestätigt wurde. Es wird als wichtig und richtig erachtet, sich als Vereinigung für hochschulpolitische Anliegen stark zu machen.

Steffen Heinrich (Schriftführer und Leiter der Geschäftsstelle) erläutert die aktuelle Entwicklung der Mitgliederzahl. Das vermeintliche „Sinken“ der Anzahl von 250 Personen in 2019 auf 214 Personen in 2021 ist auf die kontinuierliche Bereinigung des Mitgliederverzeichnisses zurückzuführen. Beim Blick auf die formalen Ein- und Austrittgesuche zeigt sich aber, dass die Mitgliederzahl stabil ist (Neumitglieder 2020: 8 bzw. 2021: 5 / Austritte 2020: 2 bzw. 2021: 2). Dank der neuen Software zur Mitgliederverwaltung hat sich die Bearbeitung der Daten stark verbessert. Im Falle von Änderungen der Anschrift, Kontoverbindung oder E-Mail-Adresse bitte unbedingt eine Meldung an secretary_general@vsjf.net .

Harald Conrad (Schatzmeister) legt den Finanzbericht vor. Der Kontostand ist im vergangenen Jahr von 10.764,71 Euro am 16.11.2020 auf 19.203,11 Euro am 15.11.2021 gestiegen. Diese positive Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass durch die Jahrestagung, die nicht in Präsenz stattfand, weniger Kosten entstanden sind und, dass das aktuelle Jahrbuch 2021 noch nicht abgerechnet wurde. Im Abrechnungszeitraum belaufen sich die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und dem Japan Jahrbuch auf 10.774,42 Euro. Diesen stehen Ausgaben in Höhe von 2.336,02 Euro für Öffentlichkeitsarbeit (Webhosting), die Vereinssoftware, das Japan Jahrbuch 2020 sowie Amts- und Kontoführungsgebühren gegenüber. Die Bereinigung des Mitliederverzeichnisses ging mit einem konsequenten Einsammeln von Mitgliedsbeiträgen einher, so dass nun weitgehend ein aktueller Stand vorliegt. Auch nach Abrechnung des Jahrbuchs 2021 werden voraussichtlich ca. 14.700 Euro Überschuss vorhanden sein. Insgesamt liegt eine gute Einnahmen-Ausgaben-Balance vor. Da jedoch gemäß des Vereinszwecks keine Gewinne erwirtschaftet werden dürfen, soll das Finanzpolster in der nächsten Zeit wieder etwas abgebaut werden. Im kommenden Jahr ist geplant, Selbstüberweiser:innen nicht nur zur Zahlung des Mitgliedsbeitrags, sondern möglichst zur Umstellung auf Lastschrift zu motivieren. Hierfür sind aktuelle Daten der Kontoverbindungen nötig. Darüber hinaus steht die Erstellung der Steuererklärung 2019-2021 an, die notwendig ist, um weiterhin den Status der Gemeinnützigkeit anerkannt zu bekommen.

Carola Hommerich (Öffentlichkeitsarbeit und Homepage) dankt Karsten Helmholz (Beauftragter für IT und Japan Jahrbuch) für die kompetente Betreuung des Web-Auftritts der VSJF. Es wurde eine japanische Version der Webseite mit leicht verkürzten Inhalten erstellt. Ob die Seiten zu den Fachgruppen ins Englische übersetzt werden sollen, ist noch in Diskussion.

Anna Wiemann (2. Vorsitzende und Koordination Jahrestagungen) berichtet von den zwei virtuellen Tagungen, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern veranstaltet wurden. Die Videoaufzeichnungen der Konferenzen sind auf der Webseite der VSJF verlinkt.

  • Die Jahrestagung 2021 der VSJF mit dem Thema „Continuity and Change 10 Years after 3.11“ wurde gemeinsam mit dem Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin (JDZB) und dem Deutschen Institut für Japanstudien (DIJ) in Tokyo am 19.03.2021 durchgeführt. https://vsjf.net/video-der-tagung-2/
  • In Kooperation mit dem German Institute for Global and Area Studies (GIGA) und der Universität Zürich fand vom 07.-08.10.2021 der Online-Workshop „Post-Olympics Japan: Renewal or Failure?“ statt. https://vsjf.net/post-olympic-japan-renewal-or-failure/

Für die Jahrestagung 2023 liegen noch keine Vorschläge vor. Interessierte mögen sich bei Anke Scherer und Anna Wiemann melden. Aufgrund der guten Finanzlage ist eventuell eine finanzielle Unterstützung seitens der VSJF möglich. Für die Ausrichtung empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit dem Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin (JDZB), welches über eine äußerst kompetente Konferenz-Expertise verfügt.

Susanne Brucksch (Internationale Kontakte) moderiert die Verleihung des VSJF-Preises und dankt der Jury bestehend aus Moritz Bältz, Christoph Brumann und Alexandra Sakaki für die Begutachtung der dreizehn vorgeschlagenen Aufsätze. Christoph Brumann hält die Laudatio auf die diesjährige Preisträgerin Isabell Fassbender, die für ihren herausragenden Beitrag „Familien- und Lebensplanung im gegenwärtigen Japan. Das Phänomen ‚Schwangerschaftsaktivitäten (ninkatsu)‘ und seine Stakeholder“ (in: Annette Schad-Seifert, Nora Kottmann (Hg.) Japan in der Krise. Soziale Herausforderungen und Bewältigungsstrategien. Wiesbaden: Springer, 171-194) ausgezeichnet wird. Die Preisverleihung fand vor der Mitgliederversammlung statt.

TOP 4  Wahl des Vorstands 2022 – Wahlaufruf

Bei der nächsten Jahrestagung 2022 wird ein neuer Vorstand gewählt. Da einige der amtierenden Vorstandsmitglieder nicht mehr zu Wahl antreten werden, sind alle Mitglieder aufgerufen sich zur Wahl zu stellen.

TOP 5 Stand der Planung der Jahrestagung 2022 „Deviance and norms in times of change in Japan“

David Chiavacci, der gemeinsam mit Gabriele Vogt die Jahrestagung mit dem Thema „Deviance and norms in times of change in Japan“ organisiert, gibt ein Update zum aktuellen Stand. Die ursprünglich für 2020 geplante Tagung soll nun vom 18.-20.11.2022 voraussichtlich in Präsenz an der Universität Zürich stattfinden. Alle Drittmittel konnten übertragen werden. Ebenso sind alle Sprecher:innen weiterhin bereit teilzunehmen. Da einige von ihnen aus Japan, den USA und Australien anreisen müssen und die Pandemielage sowie die damit einhergehenden Reiseeinschränkungen nicht abzusehen sind, wird die Konferenz ggf. in einem Hybrid-Format durchgeführt. Eine weitere zeitliche Verschiebung ist nicht möglich.

TOP 6  FID Asien

Ursula Flache (Staatsbibliothek zu Berlin (SBB), Ostasienabteilung) berichtet zum Stand beim Fachinformationsdienst (FID) Asien mit der Plattform CrossAsia. Die aktuelle Förderphase des FIDs endet mit Ende 2021. In einer virtuellen Sitzung am 20.01.2021 wurde der neue Antrag mit dem Fachbeirat diskutiert. Cornelia Reiher vertritt in diesem die VSJF. Darüber hinaus gab es ebenfalls in virtueller Form am 27.01.2021 ein offenes Informations- und Austauschtreffen, an dem sich rund 30 Personen beteiligt haben. Im April wurde der Antrag für die 3. Förderphase 2022-2024 des FID Asien eingereicht. Der Bescheid der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wird für Mitte Dezember 2021 erwartet. Ursula Flache dankt der VSJF, insbesondere dem Vorstand und Cornelia Reiher, für die kontinuierliche Begleitung sowie Unterstützung. Es ist erfreulich in der statistischen Auswertung des FIDs eine so gute Nutzung der Angebote melden zu können.

Im Laufe des Jahres 2021 wurden drei Datenbanken neu lizenziert: seit März die Kunstzeitschrift Bijutsu shinpō (美術新報, Archiv 1902-1920) sowie RONZA (論座, Webmagazin der Asahi Shimbun) und seit Juni das Dai kanwa jiten (大漢和辞典, „Morohashi“). Seit August gibt es auf CrossAsia einen neuen Einstieg zu vorausgewählten Datenbanken, relevanten Unterseiten etc. ausgehend von der Region. Aufgrund geringer Nutzung ist Mitte November die Lizenz von Needs Financial Quest (NFQ, Firmendaten) beendet worden. Im Zusammenhang mit dem aktuellen Testzugang (läuft November 2021 bis Januar 2022) zu „KinoDen – Kinokuniya Digital Library“ (ebooks, 130 Verlage, 40.000 Titel) erfolgt die dringende Bitte um Feedback an x-asia@sbb.spk-berlin.de:

  • Ist das Angebot inhaltlich sinnvoll für Ihr Fachgebiet?
  • Ist ggf. ein Einzelzugriffsrecht auf die Titel ausreichend?
  • Wie bewerten Sie die beschränkte Ausdruckfunktion?

Alle Schulungsangebote finden sich gebündelt im CrossAsia Classroom. Während der Vorlesungszeit werden laufend offene Einführungen als Webseminare veranstaltet. Schulungen für einzelne Kurse oder zu einzelnen Themen sind ebenfalls möglich. Meldungen dazu gerne an x-asia@sbb.spk-berlin.de. Neue How-to Videos zu einzelnen Services sind im Classroom und beim betreffenden Service verfügbar. Der FID Asien bewirbt seine Angebote nun verstärkt über Twitter.

Seit 2019 ist die Teilnahme von ausländischen Bibliotheken am 図書館向けデジタル化資料送信サービス (Digital Contents Transmission Service, DCTS) der National Diet Library (NDL) erlaubt, aber die Bestimmungen sind sehr streng, so dass weltweit nur vier Bibliotheken seitdem zugelassen sind. (https://dl.ndl.go.jp/en/soshin_librarylist.html) . Aus rechtlichen Gründen ist leider keine Anmeldung der SBB zum DCTS möglich. Die Corona-Pandemie hat die Notwendigkeit der Verbesserung des Zugriffs auf digitale Inhalte deutlich gemacht und eine Änderung des japanischen Urheberrechts wurde auf den Weg gebracht (u.a. Ermöglichung des direkten Zugriff durch registrierte Endnutzer:innen, Erlaubnis zur elektronischen Lieferung von Bibliotheksmaterial). Im Dezember 2020 erging von Seiten des Bunkachō der Aufruf Public Comments bzgl. der Gesetzesänderung einzureichen. Die Veröffentlichung der Umfrageergebnisse erfolgte im Februar 2021. Im Juni 2021 wurde die Änderung des Urheberrechts zwar beschlossen, aber für den Erlass einer Regierungsverordnung bzgl. des direkten Zugriffs wurde eine Frist von einem Jahr und bzgl. der elektronischen Lieferung eine von zwei Jahren gesetzt. Bis diese Verordnungen wiederum in konkrete Regeln der NDL umgesetzt werden, wird es ebenfalls nochmals dauern (vgl. a. https://current.ndl.go.jp/node/43369 und https://current.ndl.go.jp/e2412 ).

2022 steht ein Dreifach-Jubiläum an: 100 Jahre Ostasienabteilung, 400 Jahre Christian Mentzel, 70 Jahre DFG-Förderung. Im Oktober sind deshalb eine Ausstellung im neuen Bibliotheksmuseum im Haus Unter den Linden sowie ein Symposion geplant.

Die DFG setzt zukünftig verstärkt auf Cluster-Anträge (eigene Förderschiene ab 2022). Die SBB wird zukünftig den FID Asien mit den Regionen Ost-, Zentral- und Südostasien verantworten. Während die bisherigen Kooperationspartner, die Universitätsbibliothek Heidelberg und das Südasien-Institut Heidelberg, einen eng mit der SBB abgestimmten, aber eigenen Antrag für den FID Südasien eingereicht haben. Darüber hinaus wird ein Netzwerk der asienbezogenen FIDs aufgebaut.

Im der kommenden Förderphase ist die Weiterführung und der Ausbau der bisherigen Tätigkeitsfelder geplant, also die klassische Literaturversorgung (Sammlungsaufbau, originalschriftliche Katalogisierung, Blauer Leihverkehr…), das Angebot elektronischer Ressourcen (Lizenzierung, Authentifizierung, Digitalisierung, Metadatenmanagement, NEU: CrossAsia Open Access Repositorium…) und die Arbeit mit Daten (Integriertes Text Repositorium, FAIR Data, Forschungsdaten…).

TOP 7  Sonstiges

Susanne Brucksch fragt nach, ob für die Veröffentlichung im Japan Jahrbuch weiterhin nur deutschsprachige Beiträge gewünscht sind. Des Weiteren erkundigt sie sich, ob bei der Jahrestagung 2022 ein Streamen der Konferenz vorgesehen ist, zumal für Teilnehmer:innen aus Japan die Anreise mit dem Flugzeug aus mehreren Gründen (Reisekosten, gesundheitlicher Aspekt, Klimaschutz) nicht einfach ist. Streamen würde zudem ein größeres Publikum generieren.

David Chiavacci antwortet, dass für das Japan Jahrbuch grundsätzlich Deutsch als Sprache vorgesehen ist. In der sozialwissenschaftlichen Forschung besteht zwar zunehmend die Tendenz auf Englisch zu publizieren, aber gerade deshalb soll Deutsch als Wissenschaftssprache gestärkt werden. Darüber hinaus gibt es organisatorische Gründe für diese Entscheidung: für Deutsch gibt es beim Iudicium Verlag ein sehr gutes Lektorat, für Englisch jedoch nicht. Eine Einbeziehung englischer Aufsätze würde Zusatzkosten verursachen. Insgesamt liegen für die meisten Themengebiete ausreichend Beitragsvorschläge vor. Die Jahrestagung in Zürich zu streamen sei technisch kein Problem, es muss jedoch zunächst mit den Referent:innen abgeklärt werden, ob sie einverstanden sind. David Chiavacci ist vorsichtig optimistisch, dass ein Streaming-Angebot gemacht werden kann.

Anke Scherer nennt eine Vorab-Meldung von Axel Klein zum Thema Reisen und Klimaschutz. Da Axel Klein jedoch nicht anwesend sein kann, wird der Punkt nicht weiter diskutiert.

Ursula Flache (Protokollantin)
Anke Scherer (1. Vorsitzende)
Cosima Wagner (VSJF-Mitglied)